Wahnfahrt

Kurt & Mario Passow •PassWord•

Die Stadt, als Verpächter der Kahnfahrt, hat in diesem Jahr wegen baulicher Mängel den Betrieb eingeschränkt und das Gebäude als Schwarzbau deklariert. 147 weiße Helme stehen für 147 Jahre Bestehen der Kahnfahrt und für die Bauaufsicht, die in diesem Jahr das Ende der Kahnfahrt eingeläutet hat. Diese Helme werden bei einem dynamischen Preis von 1 bis 147 Warums (Euro) angeboten. Die Ausstellung wird sich leeren, was als Abbau des bürokratischen Wahnsinns gesehen werden kann.Der vorgefundene Rohboden ist ein Symbol der trockengelegten Kahnfahrt, optische Interferenzen erwecken den Eindruck von Wasserspiegelungen, eine Welle türmt sich über einem Originalboot der Kahnfahrt bedrohlich auf. Ein Gitter versperrt den Zugang zum nicht zu betretenden Raum und verweist auf die geschlossene Kahnfahrt.

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Bild 1 zu Wahnfahrt: Durch ein Absperrgitter kann lediglich von einer Stelle in den großen Raum geblickt werden. Hierbei kommen verschiedene optische Effekte zum Einsatz. Die Installation ist in blaues Licht getaucht, das kurz durch rote Lichtblitze gebrochen wird. Hierdurch entsteht der Eindruck, als würde der Schriftzug „Wahn“ der Helme rot aufleuchten. Auf den doppelt aufgehängten Vorhängen links und rechts im Vordergrund ist der sog. Moiré-Effekt zu sehen, der auf eine kräuselnde Wasseroberfläche anspielt. Durch diese Begrenzung der Sichtachsen in Kombination mit Theaterlaub sind Fenster, Türen, Unterzüge und Raumstütze des ursprünglichen vorgefundenen Raumes kaschiert. Im hinteren Teil des Raumes liegt auf dem Boden, der teils mit Schutt bedeckt ist, ein Originalboot der Kahnfahrt. Darin sitzt eine Figur in Eishockey-Montur, ein Querverweis auf die Probleme beim Umbau des Curt-Frenzel-Stadions.

Bild 2 zu Wahnfahrt: Gleiche Szenerie in blau, der Schriftzug „Wahn“ der Helme ist nicht zu lesen.